Hi Du,
schön von Dir zu hören
leider hab ich mich noch nicht so mit dem Thema hier beschäftig, aber das was Du erzählst ist wirklich sehr interessant! Bei mir war auch Umzug und Jobwechsel damals, auch das Ende einer langejährigen Beziehung.. mit den damit verbundenen Aufgaben und Neuerungen wurde ich nicht fertig.
Vielleicht setzte es aber auch Energien frei, von denen ich ja bis zur Einweisung in die Psychiatrie ausging sie seien "normal". Stimmen hören hatte ich nie. Ohne die Psychose wäre ich vielleicht in eine tiefe Depression gestürzt sagte zumindest meine Psychologin.
Also hatte es auch was gutes
Seit 6 Monaten nehme ich keine Neuroleptika mehr, die Ärzte meinten es wäre nach einem Jahr möglich, sie abzusetzen nach einer Ersterkrankung.
Bei Dir höre ich raus, dass Du den Medikamente auch nicht gerade zugewandt bist!?
Eine gute Freundin hat mich in der Klinik besucht. Damals war ich sehr psychotisch, wirkte auch andere aber nicht krank sondern eher sehr dynamisch. Sie fragte mich mal, wieso ich eigendlich in der Klinik war und es war schwer, ihr das zu erklären. Was sagt man da? soll man das Krankheitsbild erklären oder gleich in die vollen gehn und erzählen, was man für Vorstellungen hatte?
Ich halte es für zu kompliziert, könnte es selber glaub ich auch schwer nachvollziehn, wenn ich nicht selbst betroffen wär. Ich hab Angst nicht mehr ernstgenommen zu werden, wenn ich zu viel erzähle.
Bei einer Depression ist es irgendwie einfacher, das kennt jeder, vielleicht nicht in so einem Ausmass, aber es ist nachvollziehbar.
Das ist eine gute Frage, die Du da stellst, Du siehst ja, wie ich hadere
Vielleicht kommt es auf den Menschen an, der mir dann gegenübersitzt (hoffentlich der Richtige) und welche Reaktion dann kommt. Erzählen würde ich es dem Partner schon, fragt sich nur wann und wie.. obwohl ich vor der Reaktion Angst habe. Manche Menschen möchten mit Problemen nichts zu tun haben, besonders nicht wenn es sie selbst betrifft.
meinem Ex erzählte ich schon nach ein paar Tagen, dass ich mal einen Suizidversuch hatte und er nahm es wie ich finde nicht gut auf. Meine Erwartungen waren andere..
Während meiner Erkrankung und auch danach hatte ich immer wieder mit Menschen zu tun, die immer mal wieder krank wurden. Ich weiss nicht warum, aber ich glaube, dass es bei mir nicht so ist. Wegen der damaligen Situation, die ziemlich einmalig war. Dennoch muss, um an einer Psychose zu erkranken zu dem Stressfaktor eine vulneribität vorhanden sein.
Wie denkst Du ist die Wiedererkrankung einzuschätzen? hältst Du seither viele Faktoren die dazu führen könnten von Dir fern?
Hattest Du Proleme Dein altes Leben wieder aufzunehmen und mit dem Studium fortzusetzen? ich schaffe es seitdem einfach nicht mein Leben wieder in geordnete Bahnen zu bringen, es ist zum verzweifeln..
Was für Erfahrungen hast Du mit Freunden oder viell. auch Freundin gemacht als Du ihr von Deiner Krankheit erzählt hast?
Wünsch Dir einen guten Wochenstart!
und bis bald
Deine Wurzel