Hallo snow,
ich finde auch, dass dieses Gedicht es sehr schön darstellt. Nur gewinnt es meiner Meinung nach dem ganzen vielleicht etwas gutes ab und das ist nicht so toll. Auf der einen Seite mystifiziert es die Depression und auf der anderen Seite wirkt es dann auf mich so wie:
Eigentlich ist es ja okay so und das finde ich fatal.
Die Depressionen sind nicht zu vergleichen mit dem Gefühl des Lebendigen. Mich hat immer die unbestimmte Angst gestört. Das ist jetzt schon wesentlich anders. Jetzt spüre ich, wenn ich unsicher bin und kann etwas dagegen tun. Ich sehe die Unsicherheit und weiss wovor ich Angst habe, kann diese also aus dem Weg räumen in den meisten Fällen.
In der Tat habe ich bei mir so häufig paranoide Ängste entdeckt als Grund für depressive Stimmungen. Sehr oft ist es bei mir nämlich so (gewesen), dass ich Angst vor den Folgen von bestimmten Aktionen hatte und das habe ich nun in vielen Fällen auf Menschen die damit zu tun haben zurückgeführt.
Zum Beispiel vom Fiananzamt: Der Typ vom Finanzamt der etwas zu mäkeln hat. Oder generell nur, dass sich jemand aufregen wird, wenn ich ihn mit etwas 'belästigen' würde. Das ist auch eine Angst vor Gefühlen. Das womit ich selbst immer Schwierigkeiten hatte, Gefühle zu spüren, besonders negative, das konnte ich auch von anderen nicht ab.
Das hat sich bei mir besonders in den letzten fünf Jahren verbessert. Ich habe gemerkt, dass ich mich mit anderen streiten kann, ohne dass ich von ihnen verlassen werde. Dadurch wurde ich stärker. Ich konnte auch andere verlassen ohne vor Sehnsucht und Trauer zu vergehen, wenn ich mit den langjährigen 'Freunden' ein Problem hatte. Ich komme auch leichter damit klar wenn ich weibliche Wesen nicht mehr sehe oder selten Kontakt habe, die mir viel bedeuten, die aber ein anderes Leben führen oder im Moment eben keinen Kontakt wünschen, weil sie mit sich selbst auch nicht ganz im reinen sind.
Besonders eine Frau geht mir dabei nicht aus dem Kopf. Sie will Psychoanalytikern werden. Das packt sie auch, keine Frage. Sie hat irgendein Problem. Ich finde sie supernett. Ich denke auch, dass sie sich gerne mit mir immer mal wieder unterhalten würde auf der einen Seite, auf der anderen Seite kann sie die Nähe nicht aushalten. ich denke sie weiss, dass es eine gewisse Nähe geben würde wenn wir uns öfter sehen würden. Ich habe schon vor drei Jahren einige Dinge bei ihr bemerkt, die eine gewisse Nähe erzeugt haben. Ich hatte sie drei Jahre nicht gesehen nach einem Streit - wir waren nicht zusammen, ich wollte, sie nicht - wir waren beide superüberrascht und haben uns auch gefreut uns wiederzusehen, wir haben uns zweimal überraschend wiedergesehen. Jedenfalls denke ich, dass sie im Moment Schwierigkeiten hat eine Beziehung einzugehen, vielleicht hatte sie diese schon immer. Ihre Beziehungen waren nicht besonders erfolgreich, denke ich. Ja, das hört sich sehr sehnsüchtig an! Ich muss jedenfalls nicht dauernd an sie denken, sondern nur immer mal wieder. Es gab Zeiten, da hatte ich sie ständig im Kopf. Das ist auch nicht sinnvoll, dann kann man nämlich nichts anderes mehr tun

. Sie hatte sich aber auch verändert, ist gelassener geworden. War schon ein Erlebnis sie wiederzusehen und das gleich zweimal in zwei Wochen, beide Male völlig überraschend an verschiedenen Orten.
Wie gesagt ich glaube, dass sie befürchtet es könnte wieder auf eine Beziehungsfrage hinauslaufen. Davon scheint sie erst mal genug zu haben. Ich denke, sie hat erkannt, dass sie ein Problem hat. Sie ist nämlich nicht nur supernett und intelligent sondern sieht auch noch super aus, sollte also keine Auswahlprobleme haben. Vielleicht hat sie aber doch so ein Problem; dass sie nämlich nicht erkennen kann, wer es ehrlich meint und vielleicht hat sie schon immer ein Abgrenzungsproblem; dass sie die Grenzen nicht genau setzen kann. Ich hatte oft das Gefühl, dass sich zu weit distanzierte und einen dann wieder näher herangelassen hat. Ihre Kontrolle des Abstandes war aber zu einseitig, soll heißen: Sie war dann einfach ziemlich schroff und hat damit Emotionen hervorgerufen, die sie als unerreichbar erscheinen ließen, was auch ziemlich der Realität entsprach. Kurze Zeit später war sie dann sehr freundschaftlich. Ihre Beziehungen mit Männern sind freundschaftlich. Sie kennt viele Typen hat auch viele Freundinnen, wobei ich nicht weiss wie nah diese Freundinnen ihr sind. Wenn eine Frau einem Mann aber sagt, dass überhaupt keine Chance, nie, besteht bei ihr landen zu können, beide sich aber sehr gut verstehen, ja sogar herzlich miteinander umgehen drei Jahre nach einem Streit, dann ist das für einen Mann, wie es umgekehrt für eine Frau wäre etwas befremdlich.
Wenn sie auch weiterhin umgezogen ist, ich aber nicht weiss wohin. Ich habe sie beim zweiten Treffen auch nicht gefragt, ich habe nur gesagt, dass ich ihr eine Email geschrieben habe, sie antwortete, dass sie diese Email-Adresse nicht mehr hat. Ich habe nicht nach der neuen gefragt, obwohl wir sehr vertraut waren; sie sagte sogar wir hätten so etwas wie eine gemeinsame Ebene, weil wir uns wieder so überraschend gesehen haben, woraufhin ich ihr ja diese Email geschrieben hatte und nachdem sie nicht antwortete einen nicht zu tiefsinnigen Brief der zurückkam. Ich habe mir gedacht ich frage sie nicht nach diesen Dingen. Entweder sie meldet sich oder wir treffen uns irgendwann wieder oder eben nicht. Mir war bewusst, dass sie ein Problem mit sich hat auch wenn ich es nicht so deutlich formulieren konnte wie eben.
Viele Grüße Kay
